An die Aller-Zeitung per Telefax

Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit bitten wir um Veröffentlichung folgenden Leserbriefes zu Ihrem Artikel "Wohngebiet bleibt Ferienhaussiedlung" vom 18.10.2002:

CDU/FDP Isenbüttel auf weiteren Abwegen?

Otto Prüßner hat 1992 festgestellt, wer an den Tankumsee gezogen sei, wisse, daß dort wohnen nicht erlaubt ist und welche Bauvorschriften dort gelten. Jetzt, im Jahre 2002, stellt er fest: "... daß jeder, der an den Tankumsee ziehe, auch um die vorgegebenen Bebauungsgrößen wüßte." Zehn Jahre Überzeugungsarbeit der BiTS haben bei diesem Mann, dessen Verdienste um Isenbüttel im übrigen unbestritten sind, soviel Eindruck hinterlassen, wie Wasser auf einer Teflonpfanne, nämlich gar keinen. Wieviel Ignoranz ist dazu eigentlich erforderlich?

Herrn Rabben kann ich, wenn ich ganz ehrlich bin, nur bodenlose Dummheit bescheinigen, wenn er meint, die Ausweisung eines Wohngebietes am Tankumsee widerspreche ... gänzlich (der) ... Zielsetzung, den Tourismus zu fördern. Schließlich wird am Tankumsee zu mindestens 90 Prozent Dauerwohnen praktiziert und wenn man dort ein Wohngebiet ausweist, legalisiert man lediglich den Status quo, man erlaubt zusätzlich die zahlreich anzutreffende Wochenendnutzung, die in einem Ferienhausgebiet ebenfalls verboten ist, und man behindert keineswegs die touristische Ferienhausnutzung. Vielleicht will Herr Rabben ja auch die Menschen am Tankumsee um ihr Eigentum bringen, um dann die Heerscharen von Touristen dort unterbringen zu können, die alljährlich abgewiesen werden müssen, weil keine Ferienhäuser frei sind. Wovon träumt Herr Rabben eigentlich nachts? Soll er doch mal die Ferienhausvermieter fragen, wie hoch der Bedarf an Ferienhäusern wirkllich ist und warum sie die allergrößte Zahl ihrer Häuser dauervermieten an Menschen, die vom Tankumsee aus ihrer Arbeit nachgehen. Mit touristischer Vermietung wäre doch viel mehr Geld zu verdienen!

Wirklich Geld verdient wird allerdings schon jetzt: Ca. 2,5 Millionen Euro Schlüsselzuweisungen aus der Einkommensteuer sind vom Tankumsee in Isenbüttels Gemeindekasse geflossen, die Kfz-Steuer von autofahrenden Dauerwohnern vom Tankumsee bleibt im Landkreis, und daß hinter den Dauerwohnern vom Tankumsee eine gehörige Wirtschaftskraft steckt, die nicht zuletzt den Isenbütteler Geschäftsleuten zugute kommt, ist ja wohl sonnenklar: Welcher Tourist braucht schon eine neue Brille oder Rechtsberatung oder eine Lebensversicherung? Aber das Geld, das mit den Anwohnern am Tankumsee verdient wird, fließt ja nicht in Herrn Rabbens Kasse, was ihn wohl ärgert. Aber muß das die anderen Ratsherren der CDU/FDP-Fraktion im Gemeinderat kümmern?

Außerdem bahnt sich hier ein satter Wahlbetrug an, wenn die CDU-Fraktion jetzt nicht mehr hinter ihrem eigenen Ratsbeschluß steht, der ihr die Stimmen vom Tankumsee gebracht hat. Hatte denn tatsächlich in der CDU nur Herr Rösler den nötigen Mumm, um das zu tun, was für das Wohngebiet am Tankumsee erforderlich ist?

Peter Herr




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On 19 Oct 2002, 18:27.